NSU-Watch wird mit Hans-Frankenthal-Preis der Stiftung Auschwitz-Komitee ausgezeichnet

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logo_urWir sind sehr glücklich und freuen uns ganz besonders über den Hans-Frankenthal-Preis der Stiftung Auschwitz-Komitee!

Gemeinsam mit der Vereinigung der Okkupationsopfer (ZDRUŽENJE ŽRTEV OKUPATORJEV, ZŽO) 1941-1945 und der infogruppe rosenheim und dem Bündnis rabatz – autonome vernetzung Oberbayern/Salzburg/Tirol werden wir am 16. Oktober in Hamburg für unsere Arbeit geehrt.

Wir dokumentieren die Pressemitteilung der Stiftung Ausschwitz-Komitee (Download):

Die Stiftung Auschwitz-Komitee (www.stiftung-auschwitz-komitee.de) lädt auch dieses Jahr wieder zur Verleihung des Hans-Frankenthal-Preises ein. Mit dem Preis zeichnet die Stiftung seit 2010 jedes Jahr Gruppen, Institutionen oder Einzelpersonen aus, die in hervorragender Weise Aufklärungs- und Bildungsarbeit gegen das Vergessen und gegen nationalsozialistische und neofaschistische Bestrebungen leisten. Die Preissumme beträgt 3000 Euro.

Die diesjährige Entscheidung fiel dem Stiftungsrat angesichts der Bewerbung zahlreicher hervorragender Projekte nicht leicht, aber nun ist die Auswahl erfolgt. Der Hans-Frankenthal-Preis 2014 geht zu gleichen Teilen (je 1000 Euro) an drei Bewerber_innen, die sehr unterschiedliche, aber gleichermaßen wichtige Themenbereiche abdecken.

Die diesjährigen Preisträger_innen sind (wobei die Reihenfolge zufällig ist und ausdrücklich KEINE Rangfolge bedeutet):

Vereinigung der Okkupationsopfer (ZDRUŽENJE ŽRTEV OKUPATORJEV, ZŽO) 1941-1945 mit Sitz in Kranj , Slowenien (www.zdruzenje-zrtev.si, Infos auf Slowenisch und Deutsch) Hiermit wird eine Gruppe von überlebenden NS-Verfolgten gewürdigt, deren überfällige Anerkennung als entschädigungsberechtigte Opfer des Besatzungsregimes während des Zweiten Weltkriegs durch die Bundesrepublik Deutschland noch immer aussteht.

infogruppe rosenheim und das Bündnis rabatz – autonome vernetzung Oberbayern/Salzburg/Tirol (www.badreichenhall.tk) werden für ihr kontinuierliches Engagement gegen geschichtsrevisionistisches Kriegsgedenken im Raum Oberbayern ausgezeichnet. Dieses richtet sich unter anderem gegen die Traditionspflege der Bundeswehr-Gebirgsjäger in Bad Reichenhall, bei der die toten Wehrmachts-„Kameraden“ geehrt, der verbrecherische Charakter des Zweiten Weltkrieges und die Verbrechen der Wehrmacht jedoch beschwiegen werden.

NSU-watch, die unabhängige Beobachtungsstelle (www.nsu-watch.info), ein bundesweiter Zusammenschluss von Recherche- und Aktionsgruppen. NSU-watch dokumentiert detailliert (auf Deutsch und Türkisch) den Münchner Prozess zu den rassistischen Morden des NSU, recherchiert über deren Hintergründe und stellt zahlreiche Informationen über Aspekte zur Verfügung, die in den „großen“ Medien kaum oder gar nicht vorkommen.

Die Preisverleihung findet am
Donnerstag, dem 16.10. um 19:00 Uhr
im Lichthof der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
(Von-Melle-Park 3, Eingang: Edmund Siemers Allee/Ecke Grindelallee) statt.
Nach den Laudationes werden die drei Preisträger_innen jeweils ihre Arbeit vorstellen. Musikalisch wird der Abend begleitet vom CAFE ROYAL Salonorchester der Familie Weiss aus Hamburg (www.caferoyal.de). Das Gebäude ist mit dem Rollstuhl erreichbar und der Eintritt frei.

Informationen zur Stiftung Auschwitz‐Komitee und zum Hans‐Frankenthal‐Preis

Wer war Hans Frankenthal?

Hans Frankenthal (1926-1999), langjähriges Vorstandsmitglied des Auschwitz-Komitees und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – VVN-BdA, zugleich Mitglied des Zentralrats der Juden und der jüdischen Gemeinde Hagen. Er wurde als Jugendlicher mit seinem Bruder nach Auschwitz verschleppt, überlebte die Zwangsarbeit in Auschwitz-Monowitz, im KZ Mittelbau Dora und im KZ Theresienstadt. Die Brüder, die einzigen Überlebenden der Familie, kehrten in ihren Geburtsort Schmallenberg im Sauerland zurück, wie sie es ihrem Vater während der Deportation versprochen hatten.

Die Aufgaben der Stiftung:

Die Stiftung Auschwitz-Komitee hat sich die Aufgabe gestellt, die Stimme derjenigen, welche die nationalsozialistischen Verbrechen noch selbst erlebt und überlebt haben, ihre Mahnung und ihr Vermächtnis auch für die nachfolgenden Generationen weiterhin hörbar und sichtbar zu machen.

Der Stiftungsrat:

Im 25-köpfigen Stiftungsrat entscheiden NS-Verfolgte zusammen mit Autorinnen, Musiker_innen, Juristen, Historikern und weiteren Persönlichkeiten, die dem Anliegen des Auschwitz-Komitees verbunden sind, über die Preisvergabe.

Preisträger_innen der vergangenen Jahre:

2010:

  • Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark e.V. www.gedenkort-kz-uckermark.de
  • Finkenwerder Arbeitskreis „Außenlager Deutsche Werft des KZ Neuengamme“
  • Eine nicht dotierte besondere Auszeichnung bekam das Projekt „Transfer“ des Vereins Psychosoziale Arbeit mit Verfolgten e. V. www.psychosoz-arbeit.org

2011:

2012:

2013: