NSU-Watch: „Nicht hinnehmbar: (Ex)Neonazi als Mitarbeiter eines Mitglieds im NSU-Untersuchungsausschuss in Mecklenburg-Vorpommern.“ Statement vom 07.12.2018

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Im Mai diesen Jahres beschloss der Landtag in Mecklenburg-Vorpommern nach vielen Jahren der Nicht-Aufklärung die Einsetzung eines NSU-Untersuchungsausschusses. Noch bevor der Ausschuss aber 2019 mit den öffentlichen Sitzungen beginnt, rückt ein Mitarbeiter des AfD-Ausschussmitglieds Ralph Weber in den Fokus. Marcus G., Webers neuer Mitarbeiter in seinem Wolgaster Wahlkreisbüro, beteiligte sich laut Informationen des Nordkuriers noch 2015 an einer „Wehrsportübung“ gemeinsam mit NPD-Funktionär David Petereit. Fotos zeigen G. zudem beim Gedenken an den Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß 2004 in Wunsiedel.

Petereit gilt als ehemaliger Herausgeber des Neonazi-Zines „Der Weiße Wolf“ als eine wichtige Person des NSU-Unterstützungsnetzwerks in Mecklenburg-Vorpommern. 2002, zwei Jahre vor dem Mord an Mehmet Turgut, erschien in dem Magazin ein Dank an den NSU für eine Spende. Der dazugehörige Brief wurde nach 2011 bei Petereit gefunden. Die Rolle des Zines „Der Weiße Wolf“ sowie die von Petereit muss der Ausschuss dringend klären.

NSU-Watch dazu: „Die Nähe von Marcus G. zum NSU-Untersuchungsausschuss ist nicht hinnehmbar. Als Mitarbeiter eines Ausschussmitglieds hat er potentiell Zugang zu sensiblen Informationen, die er ohne weiteres an David Petereit weitergeben könnte. Das konterkariert den Aufklärungsanspruch des NSU-Untersuchungsausschusses in Mecklenburg-Vorpommern.“