NPD-Bundesvize Frank Schwerdt hatte Kontakt zu Mitgliedern des späteren NSU

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Der heutige stellvertretende NPD-Vorsitzende Frank Schwerdt wurde 1998 nach eigener Aussage vom THS-Aktivisten Andre Kapke um Unterstützung des kurz zuvor untergetauchten Trios gebeten. In einem Interview mit den Tagesthemen räumte Schwerdt ein, dass Kapke zu ihm nach Berlin gekommen sei und ihm um Unterstützung gebeten habe, diese habe er aber verweigert. Allerdings sei Uwe Mundlos kurz zuvor als Fahrer für ihn in Thüringen tätig gewesen.

Fotos des apabiz, die auch im Beitrag gezeigt wurden, zeigen Schwerdt am 17. Januar 1998 gemeinsam mit Beate Zschäpe bei einem NPD-Aufmarsch in Erfurt – keine zwei Wochen später tauchte tauchten Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt ab.

Schwerdt kann als Schlüsselfigur der damaligen Zeit in seiner Funktion als Kontakt zur NPD in Berlin bezeichnet werden. Er war ab 1998 im Bundesvorstand der NPD tätig, 2001 wurde er zum Landesvorsitzenden der NPD Thüringen gewählt. Der in U-Haft sitzende mutmaßliche NSU-Unterstützer Ralf Wohlleben war zu dieser Zeit Stellvertreter von Schwerdt.

Tagesthemen-Beitrag vom 13.03.2012

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Andre Kapke auf einem Aufmarsch in Berlin-Tegel 1998 während Frank Schwerdt in Haft sitzt. Foto: Antifaschistisches Infoblatt (AIB)

Beate Zschäpe (5. von rechts, hinter grüner Bomberjacke) auf einem NPD-Aufmarsch in Erfurt am 17. Januar 1998.

Frank Schwerdt auf einem NPD-Aufmarsch in Erfurt am 17. Januar 1998. Im Hintergrund Beate Zschäpe (siehe vorheriges Bild).

Diese und weitere Fotos können über das apabiz bezogen werden (weitere Infos).