In Folge #103 von „NSU-Watch: Aufklären & Einmischen. Der Podcast über den NSU-Komplex und rechten Terror“/ Folge #50 der Podcastserie mit dem VBRG e.V. „Vor Ort – gegen Rassismus, Antisemitismus und rechte Gewalt“ blicken wir auf das Spannungsfeld Strafverfolgung: Polizei, Justiz und Opferberatung.
Dazu beschäftigen wir uns zunächst mit zwei aktuellen Beispielen.
Wir sprechen mit Nebenklageanwalt Dr. Björn Elberling über die zwei Prozesse zu dem rassistischen Brandanschlag auf eine Geflüchtetenunterkunft in Saarlouis 1991, bei dem Samuel Kofi Yeboah ermordet wurde. Nach einer Verurteilung im ersten Prozess endete kürzlich der zweite Prozess gegen einen zweiten Tatverdächtigen mit einem Freispruch, der allerdings noch nicht rechtskräftig ist. Elberling spricht darüber, dass die Verfahren gezeigt haben, dass bisher unaufgeklärte Taten nach anfänglich unzureichenden Ermittlungen auch noch Jahrzehnte später aufgeklärt werden können Insbesondere, wenn Betroffene, Aktivist*innen und Antifaschist*innen nie aufhören, daran zu erinnern.
Danach sprechen wir mit Valentin Hacken, aktiv bei „Halle gegen Rechts“ über die kürzlich gegen den Neonazi Sven Liebich verhängte Haftstrafe. Diese folgt auf Jahre der Straf- und Konsequenzlosigkeit. Hacken zeigt auf, wie auch hier Betroffene und Engagierte nicht locker ließen.
Im Anschluss daran nehmen Dr. Doris Liebscher, Leiterin der LADS-Ombudsstelle in Berlin; Asal Kosari und Carlota Vitale von der Opferberatung Rheinland und Rechtsanwältin Antonia von der Behrens das Spannungsfeld bei einer Paneldiskussion aus ihren jeweiligen Perspektiven in den Blick.
Links aus dem Podcast
Blog aus Sicht der Nebenklage im Prozess SLS 1991