Am 22. August 1980 wurden Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân bei einem rassistischen Anschlag der Deutschen Aktionsgruppen in der Hamburger Halskestraße ermordet. Nach einem großen Aufschrei direkt nach der Tat wurde der Fall vor Gericht heruntergespielt und von einer breiten Öffentlichkeit schnell vergessen, die Gräber der beiden Ermordeten wurden nach 20 Jahren aufgelöst. So erinnerte lange nichts mehr an den 22. August 1980, die Angehörigen und Überlebenden blieben allein. Doch nach der Selbstenttarnung des NSU gründete sich eine Initiative in Hamburg, die gemeinsam mit Angehörigen, Überlebenden und Betroffenen das Gedenken an Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân in den letzten Jahren in der Stadt etabliert hat. Sie kämpfen gemeinsam um die Umbenennung der Halskestraße und um Gedenkorte.
In Folge #55 von „NSU-Watch: Aufklären & Einmischen. Der Podcast über den NSU-Komplex, rechten Terror und Rassismus“ sprechen wir mit Irene und Jens von der Initiative zum Gedenken Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân über ihre Recherchen zum Anschlag und ihren Kampf um ein würdiges Gedenken. Dabei wird klar: Der Anschlag in der Halskestraße kam nicht aus dem Nichts, er war auch Ergebnis der massiven rassistischen Mobilisierung in den 1980er Jahren und einer Verharmlosung der Gefahr von rechtem Terror.
Links aus dem Podcast
Initiative zum Gedenken Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân
Mehr als 40 Jahre – Kontinuitäten rechten Terrors
Podcastempfehlung: Rice and Shine. Hamburg 1980.
Podcast: NSU-Watch: Aufklären & Einmischen #4 – Rechtsterror in Westdeutschland 1945-1979