In München ging am 30. Juli der Prozess gegen Susanne G. zu Ende. Urteil: Sechs Jahre Freiheitsstrafe und Führungsaufsicht wegen der „Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat“ (89a StGB), Bedrohungen und Verstößen gegen das Waffengesetz. In Folge #70 von „NSU-Watch: Aufklären & Einmischen. Der Podcast über den NSU-Komplex, rechten Terror und Rassismus“ sprechen wir mit Robert Andreasch vom a.i.d.a.-Archiv über die Verhandlung gegen die Aktivistin der neonazistischen Kleinstpartei „Der Dritte Weg“. Susanne G. konnte zwar von den Behörden wohl von einem massiven rechtsterroristischen Anschlag abgehalten werden, stand aber dennoch als vermeintliche Einzeltäterin vor Gericht. Im Laufe des Prozesses zeigte sich auch ihre Vernetzung mit den NSU-Unterstützern Ralf Wohlleben und André Eminger deutlich. Susanne G. nahm schon während des NSU-Prozesses Kontakt zu ihnen auf. Das machte sie offenbar auch interessant für das Landesamt für Verfassungsschutz Bayern, denn dieses versuchte sie im Februar 2018 als V-Frau anzuwerben.
Links aus dem Podcast:
Artikel: Ralf Wohlleben, André Eminger und Susanne G.: Alle machen weiter.